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Квартирой пока мы очень довольны. С Сергеем К[онстантиновичем] уживались весьма и весьма мирно[717].
Сердечный привет Вам и Вячеславу Ивановичу от преданного Вам
С. Гессена.
Завтра, послезавтра уезжает Сергей Константинович] и я бы проверил с ним еще раз Ваш список оставленных вещей[718].
4
СПб. 12/25 ноября [19]12[719]
Многоуважаемая Мария Михайловна,
Очень неприятно мне Вас беспокоить разными пустяками, но приходится. Дело в том, что одна печь в башне дымит так невозможно, что привело окончательно в отчаяние В. Ходорову, снимающую другие комнаты. Да и наша столовая весьма затрагивается этим обстоятельством. Дымит она так часто, что делает комнату (даже всю башню) положительно не обитаемой. Хуже всего то, что и швейцар и дворник (и даже Сергей Константинович]) утверждают, что это не случайное, а постоянное свойство печи, от которого почти невозможно избавиться. Сие обстоятельство, в связи с тем, что Вы меня не предупредили о нем, весьма меня, признаться, удивило. Жалобам В. Ходоровой я не могу ничего противопоставить кроме моего искреннего ей сочувствия, т[ак] к[ак] вместе с ней считаю, что занимаемая ею половину квартиры мало пригодна для жилья. Ко всему, несмотря на усиленную топку, температура в ее комнатах (очевидно, вследствие того, что средняя комната закрыта) достигает максимум 10°: факт тоже непредвиденный.
Поэтому обращаюсь к Вашей помощи. За указания был бы весьма благодарен. Искренне преданный С. Гессен.
Сердечный привет Вяч[еславу] Ив[анович]у.
5
СПб. 27/10 мая [19]13[720]
Многоуважаемая Мария Михайловна,
Если Вы не возвращаетесь в Петербург ранее 10–15 сентября, то может быть Вы разрешите оставить мне в какой-нибудь комнате наши вещи? Ужасно не хочется заниматься укладкой, перевозкой и т. д. Да и лишняя перевозка в склад и из склада только сломает нашу и без того хрупкую мебель. (Конечно, Павлу я буду «за хранение» платить его обычное жалованье.) Если Вам это не удобно или если Вы собираетесь приехать сюда раньше 10-го сентября, то, пожалуйста, без стеснений откажите мне. (Я вернусь из-за границы в середине сентября и не хотел бы из-за перевозки мебели приезжать раньше.)
Затем. В. Д. Ходорова просит разрешения эвентуально оставить за собой и на июнь одну комнату, за которую предлагает плату в 25–30 рублей.
Пожалуйста, ответьте на оба вопроса поскорее: я собираюсь уехать числа 25-го. Ответьте, пожалуйста, по адресу:
В. О. 11 линия, д. 28, кв. 6,
где я с завтрашнего дня буду находиться до 11-го мая. (Т[ак] к[ак] жена моя заболела и уехала, то я переезжаю к приятелю, с которым вместе занимаюсь.)
Сердечный привет от искренне преданного
С. Гессена.
Йонасу Кону[721]
Łódź, ul. Narutowicza 128
29. VIII. 46
Meine lieben, teueren Freunde,
Es war für mich wirklich eine grosse Freude, Ihren Brief zu erhalten. Ich habe so lange von Ihnen nichts gehört, auch nicht einmal wusste, ob es Euch schliesslich doch gelungen ist, das Dritte Reich noch rechtzeitig zu verlassen. Im letzten Brief, den ich im Frühjahr 39 von Ihnen erhalten hatte, schrieben Sie mir, daß Sie eben hoffen, zu Ihrem Sohn nach England fahren zu können. Seitdem aber keine Nachricht von Ihnen u[nd] dann – der Krieg. Erst vor einigen Tagen bekam ich von Tschizewskij einen Brief, in dem er mir schrieb, daß Sie leben und in Engl[and] sind, ohne aber Ihre Adresse mitzuteilen. Und nun heute sehe ich wiederum nach so vielen Jahren Ihre liebe, so charaktervolle, „weise“ (würde Stepun sagen) Handschrift. Es wäre mir furchtbar schwer, ja psychisch beinahe unmöglich, über das im Krieg erlebte genau zu berichten. Wenn ich selber jetzt daran denke, so glaube ich kaum, daß das alles wirklich geschah, ja geschehen konnte. Ob nun andere, die nichts Aehnliches erlebt haben, dem auch glauben werden? Also beschränke ich mich in meinem kurzen Bericht auf wenige Haupttatsachen.
Meine erste Frau, Nina, wohnte mit unseren älteren Sohn Eugen weiter in Prag, als der Krieg ausbrach. Wir korrespondierten miteinander regelmässig seit der Wiederaufnahme des Postverkehrs Warschau-Prag im 1940, und es gelang mir sogar, ihr von Zeit zu Zeit Geld zu überweisen (illegal). Ende 42 erhielt ich von ihr ihre letzte Karte aus Prag, in der sie mir schrieb, dass sie Prag verlassen muss und ins Unbekannte fährt, sagte mir und unseren jüngeren Sohn Mitia ihr Lebewohl. Seitdem keine Spur, ich weiß nicht mal, in welchem Lager sie von den Hitlerdeutschen umgebracht wurde. Eugen wurde einige Monate später verhaftet, dann ins Lager geschickt, eine Zeit lang arbeitete er auf einem Landgute, dann wieder ins Lager gebracht. Ich hatte durch Prager Freunde Nachrichten über ihn, konnte ihm sogar von Zeit zu Zeit Pakete auf demselben Wege schicken. Nach dem Warschauer Aufstande (1944) verlor ich jede Spur von ihm, und erst später erfuhr ich folgendes: er lebte noch bis zum April 45 in einem Lager unweit vom Oranienburg, erkrankte dann an Dysenterie und wurde nach Oran. abtransportiert. Nun nur Warscheinliches: er befand sich unter den im letzten Moment „Evakuirten“, von denen keiner mehr gesehen wurde. Nicht unter den schwer Kranken, die nicht mehr gehen konnten und die man in der Eile krepieren liess – von denen aber viele nach der Befreiung von den Russen gerettet und zur Gesundheit gebracht worden sind!
Mein jüngerer Sohn, Mitia, kämpfte 1939 als Freiwilliger, wurde gefangen, flüchtete aber glücklich während des Abtransports nach Deutschland. Er lebte mit uns in Warschau bis zu seiner Heirat (mit Polin), dann im Warsch. Aufstand wurde er verwundet und ins Gefangenenlager gebracht, wo er im Lazarett zunächst war, dann im Bureau des Lazaretts verwendet wurde – bis zur Befreiung durch die Russen. Er ist in Stettin tätig, kommt aber bald in den Staatsdienst nach Warschau, dann wird er nahe von mir und wird mich öfter besuchen können. Er hat ein 2-jähriges Söhnchen. Seinen Interessen nach ist er Slawist und Literat.
Nun über mich und meine liebe Frau, deren Vorsorge, Phronesis und Mut, aber auch Glück ich es verdanke, daß ich lebe und noch arbeitsfähig bin. Wir blieben in Warschau, erlebten die Belagerung 1939, später waren beide im geheimen Unterricht tätig, meine Frau im Rahmen der höheren Schule, ich – im akademischen. Ausserdem verdienten wir noch durch Privatstunden